Fokus: Narrative Dynamiken

Erzählungen existieren nicht in Isolation, sondern interagieren auf vielfältige Weise mit anderen Erzählungen. »Narrative Dynamik« ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Formen von Beziehungen zwischen Narrativen, die als aggressiv oder symbiotisch, kompetitiv oder komplementär, lokal oder global beschrieben werden können.

Forschung zu narrativen Dynamiken fasst Öffentlichkeit als eine narrative Umgebung, als narratives Ökosystem oder eine Art Markt auf; narrativ vermittelte Werte, Überzeugungen, Meinungen, Weltbilder und Normen zirkulieren und werden in komplexen Transaktionen verhandelt, modifiziert und weitergegeben – Abläufe, die sich nicht auf eine binäre Logik von Erzählung und Gegenerzählung reduzieren lassen. Das Konzept wurde ursprünglich für die diskursübergreifende Analyse von Migrationsnarrativen entwickelt, lässt sich aber übertragen und erweitern, um die Rolle von Narrativen in den Krisen und Unsicherheiten unserer Zeit zu erfassen. Darunter fallen Phänomene wie postfaktisches Erzählen, Verschwörungstheorien, Fake News, toxische Narrative und Propaganda.

Narrative Dynamiken verbinden Kunst und Politik und schaffen neue Narrative, die auch laut sein können: am 6. Juni 2024 kam französischer Hip Hop nach Wuppertal. Beatrice Schuchardt, Professorin für Romanistik, organisierte ein internationales Kolloquium mit dem Titel "Le hip-hop francophone et français comme indicateur et moteur de transformations", mit einer Diskussionsrunde und einem Konzert auf dem Campus.

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